Saturday, January 3, 2009

Viele haben schon innerlich gekündigt

Frankfurt/Main (AP) Verständnisvolle Kollegen, zufriedene Kunden, eine gute
Bezahlung: Von einem solchen Arbeitsalltag können die meisten Beschäftigten
nur träumen. Denn die Realität sieht in aller Regel ganz anders aus. «Fast
90 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland haben Jobfrust», sagt der Kölner
Psychologe Manuel Tusch. Bei vielen ist der Verdruss sogar so stark, dass
sie längst innerlich gekündigt haben. «Doch die Suche nach dem Traumjob
bringt nichts, den gibt es nicht», betont Tusch. Vielmehr gelte es, in die
Offensive zu gehen - und vor allem bei sich selbst anzufangen. Tusch, der
gemeinsam mit seinem Kollegen Volker Kitz das «Frustjobkillerbuch»
geschrieben hat, stützt seine Erkenntnisse auf eine Gallup-Studie zum
Engagement von Beschäftigten und auf eigene Untersuchungen, vor allem auf
eine Vielzahl von Interviews mit Arbeitnehmern im Rahmen seiner Tätigkeit
als Business-Coach und Psychologe. Bewusst sei die Schwelle, von Jobfrust
zu sprechen, relativ niedrig angesetzt worden.«Denn häufig sind es
Kleinigkeiten, die solchen Ärger auslösen: ein fordernder Chef oder
Kollegen, die ständig reinreden», hat Tusch beobachtet. Da Leid immer
subjektiv erlebt werde, könnten auch noch ganz andere - für Außenstehende
völlig nichtige - Gründe Auslöser für den Dauerfrust sein.Besonderheit in
DeutschlandDer Experte hat auch eine Besonderheit speziell in Deutschland
festgestellt: Anders als beispielsweise in den USA wird hierzulande der Job
nicht als eine Art Tauschgeschäft - Arbeitskraft gegen Bezahlung -
verstanden. Damit geht seiner Ansicht nach auch ein gutes Maß an gesundem
Realismus verloren, was vielen Arbeitnehmern dann das Leben schwermachen
kann.Tusch verhehlt nicht, dass es durchaus Fälle gibt, in denen eine
Kündigung und die Orientierung nach einem anderen Job der richtige und
vermutlich auch einzig vernünftige Weg ist - etwa bei Mobbing oder einer
lächerlichen Bezahlung. «Das ist aber die Ausnahme», betont der Psychologe.
Denn nicht jeder Konflikt mit Kollegen und Vorgesetzten sei gleich
handfestes Mobbing.Allen anderen «normal» Gefrusteten, die schon fleißig
die Stellenanzeigen der Zeitung durchblättern und auf der Suche nach DEM
Traumjob sind, macht Tusch allerdings nicht allzu große Hoffnung: «Wenn ein
so großer Teil der Beschäftigten unzufrieden ist, kann es nicht daran
liegen, dass alle den falsc
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hen Job haben. Es zeigt vielmehr, dass wir alle
mit den gleichen Grundproblemen kämpfen - unabhängig wo und für wen sie
arbeiten. Beim nächsten Chef wird's also auch nicht besser.»«Man muss
bei sich selbst anfangen»Was bleibt also übrig? «Man muss bei sich selbst
anfangen», lautet sein simpel klingender Rat. Denn das Hauptproblem ist,
dass die meisten Menschen ihren Job mit viel zu hohen Erwartungen verbinden
- und meist ein Motiv besonders gewichten, wie Tusch und sein Kollege Kitz
herausgefunden haben.«Das kann nur schiefgehen. Denn es gibt beispielsweise
immer jemanden, der mehr verdient», sagt Tusch und spricht von dem
«sozialen Aufwärtsvergleich». Diese Eigenart des Menschen, nach oben zu
schielen und sich mit anderen zu vergleichen, bewirke beispielsweise, dass
selbst vorzüglich verdienende Vorstandsmitglieder mit ihrem Gehalt
unzufrieden sind und von Jobfrust sprechen.Solche einseitigen
Denkstrukturen gilt es nach seiner Ansicht zu durchbrechen: Er empfiehlt
einen «gesunden Erwartungsmix», der die Motivation auf den Job nicht allein
auf einen Bereich wie Geld, Spaß oder Anerkennung abstellt. «Es geht darum,
von allem ein bisschen, aber nicht zu viel zu erwarten», betont Tusch. Dann
sei die Gefahr der Enttäuschung schon viel geringer.Für ein Memo kann der
Chef kein Denkmal setzenDarüber hinaus rät Tusch dazu, das Prinzip des
Teilens auch im Beruf zu verinnerlichen. «Es gibt viele Kollegen, die um
die Aufmerksamkeit des Chefs buhlen. Der wiederum kann nicht jedem
Mitarbeiter für ein Memo ein Denkmal setzen, ansonsten würde seine
Arbeitszeit ziemlich knapp.»Schließlich sollte man sich auch an die eigene
Nase fassen und sich eingestehen, dass man den Erwartungen an andere selbst
auch nicht immer gerecht wird. «Oder wissen Sie noch, ob Sie sich neulich
in der Bäckerei fürs Wechselgeld bei der Verkäuferin bedankt haben?» Im
Berufsleben habe man schlicht auch einen Preis dafür zu bezahlen, «dass man
nicht allein vor sich hin arbeiten muss und mit Menschen in Kontakt ist».
Ein Jobwechsel sei aber in den meisten Fällen, der genau falsche Weg, den
Konflikten und Problemen im Job aus dem Weg zu gehen. Tusch ist sich
sicher: «Diese aufreibende Suche ist schlicht Zeitverschwendung.»(Campus,
August 2008, ISBN 3593386666, 252 Seiten, 19,90 Euro)© 2009 The Associated
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